SZ Jugend und Sport vom 22. Februar 2023
Ein Urgeastein des Fussballes hört auf
SZ
Mettlach/Hemmersdorf 21 Jahre lang hat Klaus Ley den Jugendfußball geprägt und mitgestaltet. Jetzt übergibt die Hallenrunde der Jugend im Westsaar-Kreis.
Mit dem Ende der Hallensaison der Jugend endet im Westsaarkreis eine Ära. Klaus Ley, langjähriger Staffelleiter der Hallenrunde im Westsaarkreis, beendet seine Tätigkeit im Kreisjugendausschuss (KJA) und übergibt die Hallenrunde seinen Nachfolgern Thomas Kocklemus und Ralf Simon. Seit 1996 ist er fester Bestandteil im KJA, von 2010 bis 2018 war er stellvertretender Kreisjugendleiter (KJL). In zwei Perioden leitete er die Hallenrunde der Jugend. Von 1997 bis 2003 und dann nochmals von 2007 bis 2023.
Seinen letzten Arbeitstag hatte er an den Kreismeisterschaften in Mettlach am 5. Februar. Noch einmal kontrollierte er die Spielberichtsbögen, übermittelte die Ergebnisse und erstellte die Abschlusstabellen. Nach dem beim letzten Spiel der A-Jugend JFG Saarschleife gegen die JSG Schwalbach die Schlusssirene heulte, war auch für ihn Schluss. Das Kapitel „Hallenrunde Jugend“ ist abgeschlossen.
Die letzten Spielpläne wurden bereits vor einigen Wochen erstellt und den Vereinen zugesandt. Wie viele Spielpläne er im Zeitrahmen von 1997 bis 2003 erstellt hatte, ist nicht mehr nachzuverfolgen. Nachzuweisen sind aber 3177(!) Spielpläne im Zeitraum von 2007 bis 2023. In dieser Hallensaison waren es 252. Dabei waren aufgrund von Corona die Mannschaftszahlen und die zur Verfügung stehenden Hallentermine nicht so hoch wie in der Vergangenheit.
Mit Sicherheit dürfte die Saison 2019/20 eine der Höhepunkte seiner Spielplangestaltung gewesen sein: 355 Turniere mit jeweils fünf Mannschaften waren es am Ende der Hallenrunde. Dabei wurde kein einziger Spielplan doppelt mit den gleichen Mannschaften erstellt. Jede Mannschaft bestreitet in der Hallenrunde mindestens vier Turniere, einige sogar fünf oder sechs, G- und F-Jugend bestreiten teilweise sogar sieben oder acht Turniere. Hinzu kommt, dass in jeder Spielzeit mindestens ein Drittel der Spielpläne wieder überarbeitet wird. Obwohl den Vereinen die Hallentermine vor Beginn der Runde mitgeteilt werden und sie sich aktiv melden sollen, wenn sie nicht spielen können, bemerken dies die meisten Trainer erst, wenn die Spielpläne erstellt sind. Und dann wird telefoniert. Persönlich wird Rücksprache mit den Vereinen gehalten, wer als Ersatzmannschaft einspringen kann. Hat man diese gefunden, wird der Spielplan überarbeitet und den Vereinen nochmals zugesandt.
Klaus Ley war in dieser Hinsicht nichts zu viel. Mit derartigem Engagement hat er sich den höchsten Respekt der Vereine erarbeitet. Und mit der Erstellung der Spielpläne ist für ihn das Turnier noch nicht beendet. Zusammen mit KJL Udo Marmitt geht man Wochenende für Wochenende in die Hallen, erkundigt sich nach dem Verlauf der Turniere, erklärt den Spielmodus der Qualifikationsturniere, erkundigt sich nach allgemeinen Problemen der Vereine. Die Hallenrunde wird im Westsaarkreis genutzt, um mit den Vereinen ins Gespräch zu kommen.
Den Spielmodus im Westsaarkreis, der in dieser Form erstmals 2007/08 gespielt wurde und dem Modus der Aktiven angepasst ist, hat er zusammen mit Hans Josef Louia und Günter Groß ins Leben gerufen. Zunächst war Ley aufgrund der hohen Mannschaftszahlen nur für den Bereich Saarlouis zuständig. Als dann die Mannschaftszahlen weniger wurden, übernahm er den kompletten Westsaarkreis.
Auch zum Spielmodus der Kreismeisterschaften hat er seinen Anteil geleistet. Fünf Mannschaften qualifizieren sich über mehrere Qualifikationsturniere zu diesen Kreismeisterschaften. Jedes Turnier hat eine bestimmte Turnierwertigkeit, die sich aus den Leistungsstaffeln der beteiligten Mannschaften ergibt. Die Plätze eins bis vier erhalten eine bestimmte Prozentzahl der Wertigkeit in Punkten. Am Ende der Hallensaison werden die gesammelten Punkte in einer Mastertabelle aufgeführt und durch die Anzahl der Turniere geteilt. Somit ist eine gerechte Punkteverteilung auf die Anzahl der Turniere gewährleistet.
Alle diese Tätigkeiten der Hallenrunde, Spielpläne erstellen, Mastertabellen erstellen, Durchführungsbestimmungen festlegen, wurden in mühseliger Arbeit von Klaus Ley durchgeführt. Und damit ist jetzt nach 21 Jahren Schluss. Der KJA und die Vereine aus dem Westsaarkreis bedanken sich ganz herzlich bei Klaus Ley, der parallel zur Hallenrunde auch den Spielbetrieb der G-Jugend von 2006 bis 2018 leitete, für sein Engagement im Hallenfußball. Er hat in diesem Zeitraum den Hallenfußball im Westsaarkreis mitgeprägt und mitgestaltet. Dem KJA wird er noch bis zum Kreis- und Kreisjugendtag am 5. Mai beratend zur Verfügung stehen und seine Nachfolger einarbeiten.
Erich Brücker