Saarbrücker Zeitung 

08.04.2020

 

Bild SRTobias Ewerhardy mit seinen Assistenten Lokman Arslan und Oliver Bopp vor der Saarlandliga-Partie Quierschied gegen Auersmacher. Foto: Ewerhardy/Picasa

 Nicht nur die aktiven Fußballer werden derzeit vom Coronavirus ausgebremst, auch die Schiedsrichter. Tobias Ewerhardy und Noah Mertes zählen im Landkreis Merzig-Wadern zu den größten Hoffnungen der Gilde.

 

Ohne Schiedsrichter geht nicht viel im Fußball. Doch oft lassen Zuschauer, Funktionäre und andere ihren Frust und Unmut an den Männern und Frauen aus, die die Spiele leiten. Dennoch gibt es immer wieder Menschen, die den Job an der Pfeife machen wollen. Zwei der größten Talente im Westsaar-Kreis sind Tobias Ewerhardy (19) und Noah Mertes (17).

Tobias Ewerhardy stammt aus Britten, pfeift für die SG Wahlen-Niederlosheim und begann 2015, im Alter von 14 Jahren, mit der Schiedsrichterei. „Ich habe mich eigentlich schon immer fürs Pfeifen interessiert. Und da bin ich bei meinem Onkel Rainer Balz, der selbst Schiedsrichter ist, auf offene Ohren gestoßen. So wurde aus dem Wunsch schnell Realität – und ich habe die ersten Lehrgänge besucht“, schildert der 19-Jährige seine ersten Gehversuche und dankt seinem Onkel, der ihn immer gefördert habe und ihn auch heute noch zu seinen Spielen begleitet.

Ewerhardy leitet Spiele in der Saarlandliga. Zudem steht er bei Oberliga-Spielen und in der Junioren-Bundesliga als Assistent an der Linie. So etwa bei Spielen des 1. FC Köln, Eintracht Frankfurt oder der SpVgg Greuther Fürth. „Ein Spiel aus dem Junioren-Bereich werde ich wohl nie vergessen: In der Bundesliga spielte Köln gegen Borussia Dortmund. Fast 1000 Zuschauer waren da – und es herrschte eine tolle Stimmung im Stadion“, erinnert sich der junge Unparteiische.

Doch auch in der Saarlandliga hatte Ewerhardy schon ein Gänsehaut-Gefühl: „Beim Derby VfL Primstal gegen SV Hasborn waren auch mehr als 1000 Zuschauer da. Das Tollste war, dass mir nach dem Spiel alle eine starke Leistung attestiert wurde.“

Ewerhardy ist dabei kein Freund vom schnellen Kartenverteilen. „Ich kommuniziere lieber mit den Spielern, kann mich auch in den Gesprächen gut durchsetzen.“ Sein nächstes Ziel ist klar: „Weiter gute Leistungen abliefern, damit ich aufsteigen kann. Die Chancen dazu habe ich, es liegt in meiner Hand.“

Ein weiterer Hoffnungsträger bei den Unparteiischen ist der 17-jährige Noah Mertes. Seit Anfang November 2016 ist er aktiv. Die Idee, dass er die Schiedsrichter-Laufbahn einschlagen will, kam ihm schon in frühester Jugend. „Ich spielte damals in der E-Jugend – ich war zehn Jahre alt – zum ersten Mal mit einem Schiedsrichter. Da war mir klar, das mache ich später auch“, erinnert sich der junge Mann, der für die SF Bietzen-Harlingen pfeift.

Allerdings musste Mertes noch vier Jahre warten – denn das Mindestalter für Schiedsrichter beträgt 14 Jahre. Erst dann durfte er den ersten Lehrgang besuchte – und 2016, nach bestandenem Lehrgang, sein erstes Spiel pfeifen. „Es war ein E-Jugend-Spiel: Brotdorf gegen Büschfeld. Es hat gut geklappt.“

Mertes schien seine Sache auch weiter gut zu machen, denn im Winter 2019 wurde er in die Saarlandliga „befördert“. „Dort habe ich bis jetzt zwei Spiele geleitet, ehe Corona die Welt stillgelegt hat“, sagt der junge Mann.

Als sein persönliches Highlight sieht Mertes das Relegationsspiel zwischen dem VfB Tünsdorf und dem FV Fechingen an. „Es ging da um den Aufstieg in die Landesliga, Tünsdorf hat 2:1 gewonnen – und für mich gab es für die Spielleitung viel Lob“, sagt der junge Schiedsrichter.

Wie Kollege Ewerhardy möchte Mertes als Unparteiischer weiterkommen. „Spiele in der Junioren-Bundesliga, dann Oberliga oder auch Regionalliga. Das ist zwar noch Zukunfts-Musik, aber ich kann es packen“, ist Mertes selbstbewusst.

Insgesamt kann Gerhard Bednorz, der Kreisschiedsrichter-Obmann des Westsaar-Kreises, auf 240 aktive Schiedsrichter zurückgreifen. Auch zehn Frauen sind dabei. „Davon erfüllen zwei Drittel der Schiedsrichter ihre Soll-Spiele. Heißt: sie erfüllen die Anzahl der Partien, die jeder Schiedsrichter pfeifen soll“, weiß Bednorz.

 
 

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